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Verbraucherschutz im Land Bremen: Sicherheit für Bürgerinnen und Bürger

Verbraucherinnen und Verbraucher im Land Bremen können sich auf ein gut funktionierendes Kontrollsystem verlassen. Die Palette der Themen, mit denen sich die Untersuchungsämter und das Ressort beschäftigen, ist vielfältig. Das zeigt sich auch in diesem Jahr wieder im Jahresbericht 2016 zum Verbraucherschutz, der heute (6. Juni 2017) der Deputation für Gesundheit und Verbraucherschutz vorgestellt wurde.
Im Bericht sind die Ergebnisse zusammengestellt, die die Kontrollen durch die Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienste des Landes Bremen (LMTVet) und des Landesuntersuchungsamtes für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin (LUA) in Zusammenarbeit mit dem Fachreferat bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz ergaben. Der Jahresbericht umfasst die Bereiche Lebensmittel, Futtermittel, Tiergesundheit, Tierschutz, Pflanzen, Grenzkontrolle, Wasser, Wirtschaftlicher Verbraucherschutz und Hafenärztlicher Dienst.

Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Der Bericht zeigt, wie gut wir in Bremen aufgestellt sind. Der gemeinsame Jahresbericht der Ämter macht deutlich: Durch das Ineinandergreifen der risikoorientierten amtlichen Kontrollen in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, Tiergesundheit, Tierschutz, Pflanzen Grenzkontrolle und Hafenärztlicher Dienst kann gesundheitlicher Verbraucherschutz gewährleistet werden."

Ein effektiver Verbraucherschutz setzt einen risikoorientierten Ansatz voraus, der sich auch im Jahresbericht widerspiegelt. Risikoorientiert bedeutet, dass Kontrollen vorwiegend dort stattfinden sollen, wo ein erhöhtes Risiko vermutet wird. Produkte, die besonders anfällig sind (zum Beispiel leicht verderbliche Lebensmittel) oder Betriebe, bei denen es schon mal etwas zu beanstanden gab, werden häufiger kontrolliert.

Hier einige Beispiele aus dem Bereich Lebensmittelüberwachung:
Im Rahmen der Lebensmittelüberwachung wurden insgesamt 3.050 Betriebe im Land Bremen kontrolliert. In 1.949 der kontrollierten Betriebe wurden Mängel festgestellt. Die meisten betrafen bauliche Mängel oder Mängel in der Personalhygiene, Mängel im Eigenkontrollsystem und Kennzeichnungsmängel.

Im Rahmen eines Sonderprogramms wurden schwerpunktmäßig seit 2013 Bäckereien überwacht, da in den vergangenen Jahren in bestimmten Bäckereien immer wieder ein mangelhaftes Hygieneverständnis vor Ort zu verzeichnen war. Neben den Betriebskontrollen und Probennahmen wurden auch die Beratungen des LMTVet (Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz und Veterinärdienst des Landes Bremen) in dieser Schwerpunktaktion intensiviert. Ende 2016 wurde das Programm abgeschlossen. Insgesamt waren weniger Verstöße zu vermelden. Die Mehrzahl der Betriebe, die in der Vergangenheit durch mangelnde Hygiene aufgefallen waren, hat sich während der verstärkten Überwachung deutlich verbessert.

In einem auf zwei Jahre angelegten Programm wird seit Anfang 2016 die Verwendung des Zusatzstoffes Nitrit in Fleischerzeugnissen untersucht. Natriumnitrit wurde als Konservierungsstoff (E 250) zugelassen. Die Verwendung ist aber nur für die Herstellung bestimmter Lebensmittel und unter Höchstmengen-Beschränkungen zulässig. Bei den Proben war keiner der Bremer Hersteller auffällig. Bei der Überprüfung von Rezepturen jedoch wurden Höchstmengen überschritten. Diese Vorgehensweise hat sich damit als geeignet erwiesen, um zu hohe Nitritwerte zu vermeiden.

Auch sogenannte veredelte rohe Fischerzeugnisse – für Grill, Ofen und Pfanne – wurden unter die Lupe genommen. Das sind küchenfertige Produkte, die immer beliebter werden. Sie werden in Kühltheken angeboten. Die Sortimente reichen von Fischfilets in Grillmarinade bis zu aufwändigen Kreationen, die für die Gastronomie hergestellt wurden. Von den 15 untersuchten Produkten wurden vier aufgrund einer fehlerhaften Kennzeichnung beanstandet. Zwei der Proben wiesen eine irreführende Haltbarkeitsangabe auf.
Ebenso untersucht wurden Schlagsahne, Speiseeis sowie Getränke, Spirituosen und Tee. Hier fiel ein Bio-Tee mit Zimt besonders auf: Der gemessene Cumaringehalt lag um ein mehrfaches über der unbedenklichen Aufnahmemenge. Als Ursache kommt die Verwendung von preiswerten Cassia-Zimtsorten in Frage, die höhere Cumaringehalte mitbringen.

Jahresbericht Verbraucherschutz (pdf, 10.6 MB)