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Dispozinsen

Der Dispositionskredit ist die von Banken und Sparkassen in Deutschland nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch auf einem Girokonto eingeräumte Möglichkeit zur Überziehung innerhalb eines festgelegten Rahmens. Die auf die Überziehung fälligen Dispozinsen sind im Vergleich zu anderen Verbraucherkrediten relativ hoch. Der Bundesdurchschnitt von Dispozinsen liegt aktuell bei circa 10 Prozent p.a. Das Gesamtvolumen von in Anspruch genommenen Dispokrediten beläuft sich in Deutschland auf rund 34 Milliarden Euro.

Um den Verbraucherschutz bei Dispokrediten zu stärken, wurden die rechtlichen Vorgaben in Deutschland im März 2016 im Rahmen des Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie geändert. Bei erheblicher oder dauerhafter Überziehung sind Banken und Sparkassen nun verpflichtet, den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Beratung zu kostengünstigeren Alternativen anzubieten. Hintergrund ist, dass es vielen Bankkunden nicht klar ist, dass es Alternativen zum Dispokredit gibt oder eine Umschichtung möglich ist. Zudem müssen Kreditinstitute nun über die Höhe von Dispozinsen klar und eindeutig unter anderem auch auf ihrer Internetseite informieren.

Weitere Informationen zu Dispozinsen sind beispielweise von der Stiftung Warentest erhältlich, die das Marktgeschehen regelmäßig beobachtet.

Weiterführende Links:

Stiftung Warentest – Dispozinsen

Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften