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26.06.2018: "Fit und agil, aber sicher! Mit Standsicherheit und gesunder Ernährung durch den Alltag"

Der zweite Verbraucherdialog im Quartier fand am 29.06.2018 in der Martin-Luther-Gemeinde im Stadtteil Findorff statt. Nach einer Begrüßung durch Erdmuthe Sprondel-Sieg, Leitung in der Begegnungsstätte im Turm der Gemeinde und einem Grußwort von Verbraucherschutzsenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt führte die Ernährungsmedizinische Beraterin, Helga Strube, vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS anschaulich und praxisnah in das Thema ein.

Anlass & Hintergrund des Schwerpunktthemas

Gesundheit oder „gesund zu sein“ nimmt eine zentrale Stellung in unserem Leben ein. Denn wer wünscht sich nicht, gesund zu sein?

Unser Gesundheitszustand wird durch verschiedenste Faktoren geprägt. Dazu zählt unser individueller Lebensstil, persönliche Ressourcen, die soziale Integration, die medizinische Betreuung, aber auch Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und der Grad der Einschränkung bzw. Behinderung. Ein einflussreicher Faktor ist die Ernährung, gerade in der verhaltensbezogenen Prävention.

Die Ernährung stellt hinsichtlich der Sturzprävention ebenfalls einen bedeutenden Aspekt dar. Mit zunehmendem Alter werden Knochen- und Muskelmasse abgebaut. Dieser Abbauprozess beginnt bereits ab dem 30. bis 35. Lebensjahr und begünstigt beide Geschlechter für ein erhöhtes Sturzrisiko. Allerdings sind gerade Frauen nach den Wechseljahren häufiger betroffen. Am ehesten ereignen sich Stürze im Alltag, was zu einer eingeschränkten Mobilität und einem Verlust der Unabhängigkeit durch Folgeverletzungen führt. 40% der Stürze bei Seniorinnen und Senioren stellen einen Auslöser für eine notwendige stationäre pflegerische Langzeitversorgung dar. Außerdem verlieren die Betroffenen an sozialer Partizipation und dadurch an Lebensqualität.

Rund ein Drittel der Menschen über 65 Jahre stürzen mindestens einmal im Jahr und weisen ein erhöhtes Risiko für weitere Stürze auf. Studien zeigen einen Zusammenhang der Sturzhäufigkeit mit steigendem Alter - mit über 80 Jahren ist jede/r Zweite/r betroffen. Weiterhin tritt mit fortschreitendem Alter eine Veränderung der Sinne und somit die Wahrnehmung von Hunger, Durst und Sättigung ein. Eine Gefahr stellen dabei ernährungsbedingte Mangelzustände dar, welche das Immunsystem schwächen, eine Wundheilung verzögern, die Reaktionsgeschwindigkeit beeinträchtigen und das Risiko für Schwindel, Stürze und Brüche erhöhen. Die Standfestigkeit gerät also ins Schwanken.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, auch im Alter, kann den Allgemeinzustand im Umkehrschluss verbessern und Stürzen vorbeugen.

Ansprechperson für die Veranstaltungsreihe ist Gesa Wessolowski-Müller, Stabsbereich Verbraucherschutz bei der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, gesa.wessolowski-mueller@gesundheit.bremen.de.

Ansprechperson im Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS ist:
Helga Strube, Ernährungsmedizinische Beraterin,
Email: strube@leibniz-bips.de

Informationen und Tipps
Im Rahmen des von der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz finanzierten Themenschwerpunktes „Ernährung“ hat die Verbraucherzentrale Bremen e.V. Hintergrundinformationen und Ernährungstipps zum Thema erarbeitet. Informationen finden Sie unter: https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel