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Künstliche Befruchtung - Medizinisch unterstützte Fortpflanzung

Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 10 Prozent der Paare ungewollt kinderlos sind. Von allen ungewollt Kinderlosen haben wahrscheinlich ca. 25 Prozent der Frauen und ca. 20 Prozent der Männer eine Ärztin oder einen Arzt aufgesucht zur medizinischen Abklärung, ob die Kinderlosigkeit bei ihr beziehungsweise ihm organische Ursachen hat. Von denen, die sich ärztlich untersuchen ließen, sagen zwei Drittel der Frauen und Männer, dass bei ihnen keine Ursachen ihrer Kinderlosigkeit festgestellt werden konnte. Bei einem Drittel der Frauen und Männer wurde von der Ärztin oder dem Arzt festgestellt, dass sie beziehungsweise er eingeschränkt fruchtbar beziehungsweise unfruchtbar ist.
Darüber hinaus wurden bei 28 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer (nach deren Selbstauskunft) andere organische Ursachen der Kinderlosigkeit festgestellt. Das steht im Gegensatz zu der bei ungewollt kinderlosen Frauen und Männern weitverbreiteten Vorstellung (insbesondere bei jenen, die sich nicht ärztlich untersuchen lassen), dass der Organismus einer Frau hinsichtlich der Befruchtung viel komplexer sei als der des Mannes und dass deshalb viel mehr mögliche Ursachen einer vollständigen oder partiellen Unfruchtbarkeit bei der Frau liegen als beim Mann. Die medizinischen Befunde (nach Selbstauskunft) bestätigen diese Betroffenensicht nicht, sondern geben Anlass zur Vermutung, dass die Ursachen bei beiden Geschlechtern in etwa gleichem Maße liegen.

Bei ungewollter Kinderlosigkeit handelt es sich keineswegs um ein "randständiges" Problem, das womöglich vernachlässigt werden könne. Darüber hinaus nimmt nach Aussagen von Fortpflanzungsmedizinern die Zahl der Männer und Frauen, die zur Fortpflanzung auf natürlichem Wege nicht in der Lage sind, weiter zu. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für die Frau, den Mann, die Partnerschaft zu einer erheblichen Belastung werden. Zur Bewältigung und Lösung dieser Situation gibt es etablierte Angebote aus dem Bereich der Medizin (Kinderwunschbehandlung, Reproduktionsmedizin)

Methoden medizinisch unterstützter Fortpflanzung
Beratung und zugelassene Praxen

Link zum bundesweiten IVF-Register:
https://www.deutsches-ivf-register.de/

Methoden künstl. Befruchtung

So verschiedenartig im konkreten Fall die Ursachen sein können, die die Zeugung eines Kindes verhindern, so vielfältige Methoden hat die Medizin in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt, um diesen Störungen zu begegnen. Fast alle Behandlungen mit Methoden medizinisch unterstützter Fortpflanzung bedürfen einer zusätzlichen hormonellen Behandlung.

Insemination
Beruht die Kinderlosigkeit des Paares auf der Zeugungsunfähigkeit des Mannes, kann der Arzt oder die Ärztin versuchen, diesem Paar durch eine Insemination zu helfen. Der Samen des Mannes wird speziell aufbereitet und mittels eines Kunststoffkatheters zum Zeitpunkt des Eisprungs in die Scheide der Frau eingebracht. Die Insemination ist medizinisch gesehen eine relativ wenig aufwendige Behandlung. Dazu ist keine Narkose notwendig und die Behandlung kann ambulant durchgeführt werden.

Erweist eine Untersuchung des Samens jedoch, dass der Mann unfruchtbar ist (Infertilität), könnte der Arzt oder die Ärztin dennoch bei der Erfüllung des Kinderwunsches dieses Paares helfen, wenn er hierzu das Sperma eines anderen Mannes, des Samenspenders, benutzen würde (heterologe Insemination). Diese Methode wird schon seit etlichen Jahrzehnten praktiziert. In den USA sollen jährlich etwa 20.000 Kinder nach heterologer Insemination geboren werden. Genaue Zahlen für Deutschland liegen nicht vor. Schätzungen gehen jedoch von bisher insgesamt etwa 40.000 Geburten aus. Jährlich kommen vermutlich 2.000 weitere hinzu.

In-vitro-Fertilisation (IVF)
Liegt der Grund für die Kinderlosigkeit des Paares darin, dass wegen mechanischer Hindernisse, insbesondere, weil die Frau an einem medizinisch nicht behebbaren Verschluss der Eileiter leidet, die Samenzellen des Mannes nicht bis zu den Eizellen vordringen können, bietet sich an, eine homologe In-vitro-Fertilisation durchzuführen.

Bei ihr werden in vitro, das heißt im Reagenzglas, der Samen des Ehemannes und die Eizellen, die der Frau entnommen wurden, zusammengeführt. Die Entnahme der Eizellen durch den Arzt oder die Ärztin kann entweder operativ während einer (unter Narkose vorgenommenen) Bauchhöhlenspiegelung oder mittels Ultraschall kontrollierter Punktion der Eierstöcke durch die Scheide vorgenommen werden.

In Deutschland wird die IVF bei jährlich etwa 30.000 Ehepaaren angewandt. Bei der IVF werden die Samen- und Eizellen im Reagenzglas zusammengebracht.

Mikroinjektion (MI) und Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Bei diesem Verfahren wird ein Spermium ausgewählt, das mit einer hauchdünnen Pipette in eine Eizelle gespritzt wird. Die Auswahl von Eizelle und Samenzelle trifft hier nicht mehr die Natur, sondern der Mensch. Der genetisch entscheidende Abschnitt der Befruchtungskaskade verläuft in einem natürlichen Prozess. Eine häufig verwendete Technik der Mikroinjektion ist die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Dabei wird ein Spermium unter mikroskopischer Kontrolle in das Zytoplasma der Eizelle injiziert.

Die Mikroinjektion ist auch bei Männern anwendbar, die im Sperma keine geeigneten Samenzellen haben. Diese können durch eine Biopsie aus dem Hoden entnommen werden.

In jedem Fall dürfen nach dem geltendem Embryonenschutzgesetz (vgl. § 1 Abs. 1 Nr. 3 EschG) höchstens drei Embryonen je Zyklus auf die Frau übertragen werden.

Beratung und zugelassene Praxen

Beratung

  • pro familia Bremen
    Beratungszentrum
    Hollerallee 24 in 28209 Bremen
    Telefon: 0421 3406030, Fax: 0421 3406035
    Beratungstermine können telefonisch vereinbart werden:
    Mo - Fr 9.00 - 12.30 Uhr und Mo und Mi 14.00 - 16.00 Uhr
    https://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/bremen/bremen/
  • pro familia Beratungsstelle Bremen-Nord
    Meinert-Löffler-Straße 6 a in 28755 Bremen
    Telefon: 0421 654333, Fax: 0421 655543
    Beratungstermine können telefonisch vereinbart werden:
    Öffnungszeiten: Mo, Mi und Fr 9.00 - 12.00 Uhr und Di und Do 15.30 – 17.30 Uhr
    https://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/bremen/bremen/
  • pro familia Beratungsstelle Bremerhaven
    Borriesstraße 3-5 in 27570 Bremerhaven
    Telefon: 0471 28722, Fax: 0471 25663
    Beratungstermine können telefonisch vereinbart werden:
    Mo und Mi 9.00 - 13.00 Uhr, Fr 9.00-12.00 Uhr und Di und Do 14.00 - 18.00 Uhr
    https://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/bremen/bremen/

zugelassene Praxen

  • DIAKO - Bremer Zentrum für Fortpflanzungsmedizin
    Dr. med. Sebastian Grewe und Olaf Drost
    Gröpelinger Heerstr. 406-408
    Telefon: 0421 6102-1212, Fax: 0421 6102-1213
    Email: kontakt@icsi.de
    https://www.icsi.de/
  • Kinderwunsch Bremen
    Dr. med. Christoph Grewe und Tanja Finger
    Emmastr. 220
    28213 Bremen
    Telefon: 0421 2249-10
    Fax: 0421 2249-122
    Email: info@kinderwunschbremen.de
    https://www.kinderwunschbremen.de/