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Weiter klingt die Kirchenmusik

Hochschule für Künste Bremen und Bremer Kirchen erhalten Kirchenmusik-Ausbildung mit besonderem Profil in Bremen / Neuer Masterstudiengang startet zum Wintersemester 2017/2018

Die Kirchenmusik-Ausbildung kann in Bremen weitergeführt werden: Die Hochschule für Künste Bremen und die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz sichern gemeinsam mit der Bremischen Evangelischen Kirche und dem Katholischen Gemeindeverband die Ausbildung von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern (Master). Zum Wintersemester 2017 werden nach erfolgreicher Akkreditierung Studierende im "Master of Music Kirchenmusik" mit Schwerpunkt Alte Musik an der HfK Bremen aufgenommen. Den mit seinem Profil einzigartigen Studiengang stellten die Kooperationspartner heute (13. März 2017) an der Hochschule für Künste Bremen vor.

Kirchenmusik mit Schwerpunkt Alte Musik

"Ich bin erleichtert und sehr froh, dass wir die Kirchenmusik nach intensiven Bemühungen und dank der Unterstützung unserer Kooperationspartner in Bremen halten können – besonders weil die Hochschule für Künste Bremen den angehenden Studierenden beste Bedingungen ermöglicht", sagte HfK-Rektor Prof. Herbert Grüner. Die HfK Bremen biete eine der größten und ältesten Abteilungen für Alte Musik in Deutschland inmitten einer unvergleichlichen Orgellandschaft im direkten Umfeld. Das neue Masterstudium nutze die inhaltlichen Schnittmengen und Synergieeffekte der renommierten Alte-Musik-Ausbildung an der HfK Bremen. "Mit der Spezialisierung auf das ältere kirchenmusikalische Repertoire ist diese Kirchenmusik-Ausbildung nahezu einzigartig in Deutschland", so der Hochschulrektor.

(v. l. n. r.) Prof. Kilian Schwoon (Dekan des Fachbereichs Musik an der HfK Bremen, Senatorin Eva Quante-Brandt, Edda Bosse (Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche), Prof. Dr. Herbert Grüner (Rektor der Hochschule für Künste Bremen), Prof. Franz-Josef Rahe (Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik im Bistum Osnabrück) und Prof. Detlef Bratschke (Professor für Ensembleleitung an der HfK Bremen)
(v. l. n. r.) Prof. Kilian Schwoon (Dekan des Fachbereichs Musik an der HfK Bremen, Senatorin Eva Quante-Brandt, Edda Bosse (Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche), Prof. Dr. Herbert Grüner (Rektor der Hochschule für Künste Bremen), Prof. Franz-Josef Rahe (Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik im Bistum Osnabrück) und Prof. Detlef Bratschke (Professor für Ensembleleitung an der HfK Bremen)

Freude über gelungene Kooperation

Die Fokussierung unterstreiche darüber hinaus das Profil des Fachbereiches Musik und wirke sich somit positiv für die gesamte HfK Bremen aus, erklärte Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz. "Ich freue mich sehr über diese gelungene Kooperation, die die Weiterführung der Kirchenmusik-Ausbildung durch die Entwicklung eines zukunftsfähigen Konzeptes gewährleistet. Außerdem gratuliere ich der HfK Bremen zum erfolgreichen Einwerben ihrer ersten Stiftungsprofessur."
Diese wird durch das großzügige Engagement der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung für fünf Jahre ermöglicht und stellt eine zusätzliche Säule für den Studiengang dar.

Studieren inmitten historischer Orgellandschaft

Der reiche Fundus an historischen Orgeln in Bremen sowie in der Umgebung zwischen Ostfriesland und dem Alten Land ist ein Alleinstellungsmerkmal der Ausbildung an der HfK Bremen und erlaubt eine differenzierte Arbeit direkt an entsprechenden Orgelinstrumenten. Mit einem Bestand von mehr als 200 Orgeln von europäischer Bedeutung aus allen Perioden seit der Spätgotik ist im norddeutschen Küstengebiet – wie nirgendwo sonst – ein vollständiges Spektrum der Orgelkunst repräsentiert.

Zusammenarbeit mit den Kirchen

Die Kirchenmusik in Bremen sei immer eine bedeutende Impulsgeberin für das gesamte Musikleben der Stadt gewesen, wie Edda Bosse, Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche erklärt: "Kirchenmusik dient nicht nur der Kirche, sondern der ganzen Stadt – sei es 1871, durch "Ein Deutsches Requiem" von Johannes Brahms, das im Bremer St. Petri Dom uraufgeführt wurde oder heute durch Kooperationen zwischen Kirchenmusikern und Radio Bremen beispielsweise. Geistliche und weltliche Musik ergänzen sich schöpferisch. Deshalb leistet die Bremische Evangelische Kirche ihren Beitrag zur Zusammenarbeit mit den hoch qualifizierten Studiengängen der HfK Bremen und freut sich auf motivierte und neugierige Studierende, die sich für die Besonderheiten der hiesigen Musik- und Orgellandschaft interessieren."

Prof. Franz-Josef Rahe, Bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik im Bistum Osnabrück, wies darauf hin, dass die Berufsaussichten für Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen in der katholischen Kirche derzeit so gut sind wie noch nie. Durch die Umwandlungsprozesse würden größere pastorale Räume entstehen, die es den Pfarrgemeinden ermöglichen hauptamtliche Kirchenmusiker einzustellen, die dann nicht mehr für eine einzelne Gemeinde, sondern für einen pastoralen Raum zuständig sind.

Neben einer halben Professorenstelle durch die Bremische Evangelische Kirche unterstützen beide Kirchen die Kooperation finanziell.

Master of Music Kirchenmusik – Ausbildung und Zielgruppe

Künftige Absolventen des Masterstudiengangs arbeiten als Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen in herausgehobenen Positionen (A-Stellen) sowie dank der hierfür nötigen umfassenden künstlerischen Ausbildung auch als konzertierender Organist bzw. Organistin und als Chor- oder Ensembleleiter bzw. -leiterin.

Mit der Einführung des Studiengangs erfüllt die HfK Bremen den Prüfauftrag im Wissenschaftsplan 2020. Damit wurde eine Nachfolge für die bisherigen, im Jahr 2020 auslaufenden Bachelor- und Masterstudiengänge Kirchenmusik gefunden. Für diese sind derzeit noch insgesamt sechs Studierende immatrikuliert. Letztmals aufgenommen wurden BA-Studierende im Wintersemester 2014/2015, MA-Studierende im WS 2015/2016. Für den künftigen Master of Music kann die HfK Bremen drei Studienplätze pro Jahr vergeben.
Die Bewerbungsfrist läuft bis 15. April 2017.

Weitere Informationen

Foto: © Mario Piera