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Autismus Bremen e. V. informiert über seine Arbeit

Am Mittwoch, den 26.04. informierte Autismus Bremen e. V. über die Auswirkungen des von Fachleuten als tiefgreifende Entwicklungsstörung bezeichneten Autismus.
Viele Interessierte Fachleute aus dem Sozialpädagogischen und Therapeutischen Bereich und auch Angehörige und Betroffene waren zu Gast im Sozialpädiatrischen Instituts des Klinikums Bremen-Mitte, als die Fachreferentin Christiane Arens-Wiebel über die umfassenden Unterstützungsangebote des Vereins referierte und die Autorin Heike Drogies ihr Buch Autistin vorstellte.

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, hielt ein Grußwort, dankte dem Verein Autismus Bremen – der sich seit 45 Jahren für Menschen mit Autismus engagiert – und zollte dem Verein große Hochachtung. "Inklusion ist ein richtiger und gemeinsamer Weg für unser Leben! Die Ressourcen und Kompetenzen des jeweiligen Gegenübers müssen erkannt werden und man darf nicht vor den Besonderheiten von autistischen Menschen zurück schrecken", so die Senatorin. Im Gegenteil – "die Gesellschaft sollte sich auf die speziellen Eigenschaften des Autisten zu bewegen und Akzeptanz entwickeln". Prof. Dr. Quante-Brandt versprach, künftig den Verein insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Forschung über Autismus zu unterstützen. "Das ist auf meiner persönlichen Agenda, und ich werde das weiter verfolgen".

Christiane Arens-Wiebel machte deutlich, dass der Verein zwar mit seinem herausragend engagierten ehrenamtlichen Vorstand bereits viel geschafft habe. So seien fünf Therapiezentren, zwei Wohneinrichtungen, eine ambulante Autismushilfe und eine Beratungsstelle aufgebaut worden und gerade würde eine weitere Immobilie für ein neues Therapiezentrum im Bremer Osten gesucht. Es gebe jedoch noch viel mehr zu tun, so die Fachreferentin von Autismus Bremen e. V. Insbesondere müssten die Diagnostikmöglichkeiten für Autismus-Spektrum-Störungen verbessert werden. Und die Akzeptanz von Therapiemöglichkeiten müsste gerade bei Krankenkassen und Behörden noch deutlich verbessert werden.

Die Informationsveranstaltung wurde durch die Buchvorstellung von Heike Drogies abgerundet. Ihr eigener Sohn wurde mit 22 Jahren spät als Asperger-Autist diagnostiziert und im Nachhinein betrachtet, hätte sie es als Mutter in vielen Situationen schon deutlich früher erkennen müssen. Doch gerade als Elternteil erkläre man die Besonderheiten des Kindes mit "bezaubernden Eigenarten". Nach der Diagnose begann sich die Autorin intensiv mit Autismus auseinander zu setzen. Das Buch Autistin verarbeitet ihre Gespräche mit Betroffenen und Experten und stellt diese in Kurzporträts vor. Auf leicht verständliche Art und wunderbar bebildert vermittelt das Buch in Kürze die wichtigsten Informationen über Autismus und ist besonders geeignet, um sich auf positive Art und Weise dem Thema zu nähern.

Autismus Bremen e.V. engagiert sich seit 45 Jahren für Menschen mit Autismus, um Ihnen trotz allen Auswirkungen dieser tiefgreifenden Entwicklungsstörung ein zufriedenes und erfülltes Leben mit einem hohen Maß an Selbstbestimmung zu ermöglichen und deren Familien die erforderliche Unterstützung zu geben. Der Verein – gegründet als eine der ersten Interessenvertretungen von autistischen Menschen in Deutschland – hat heute die Größe eines mittelständischen Unternehmens. Der Regionalverband (im Bundesverband Autismus Deutschland e.V.) unterhält fünf Autismus-Therapiezentren in Bremen-Schönebeck, Gröpelingen und in der Bremer Neustadt sowie in Bremerhaven und in Debstedt. Zudem ist er alleiniger Gesellschafter der Autismushilfen gGmbH. Diese bietet Wohn- und Lebensmöglichkeiten für Menschen mit Autismus auf Hof Meyerwiede in Langwedel und im Haus Hemelingen sowie eine ambulante Autismushilfe für Menschen in Bremen. Seit kurzem gibt es auch eine zentrale Beratungsstelle in der Bremer Innenstadt.

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