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Bundesforschungsministerin Karliczek informiert sich über Meeresforschung im Land Bremen

Wie fit sind die Meerestiere? Karliczek und Quante-Brandt erhalten spannende Einblicke in die Meeresforschung
Wie fit sind die Meerestiere? Karliczek und Quante-Brandt erhalten spannende Einblicke in die Meeresforschung (Foto: Alfred-Wegener-Institut / Kerstin Rolfes)

Auf Einladung von Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am letzten Donnerstag (7. Februar 2019) im Rahmen ihrer Länderreise nach Bremen das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), in Bremerhaven besucht.

Begrüßt wurde sie von AWI-Direktorin Antje Boetius. Mit Forschenden verschiedener Fachdisziplinen sprachen die Ministerin und die Senatorin über aktuelle Fragen zum Globalen Wandel und zur Veränderung der Meeresumwelt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts berichteten über ihre Modelle, mit denen zukünftige Entwicklungen in den Polarregionen besser berechnet werden können. Weitere Themen umfassten Plastikmüll im Meer und ein Projekt zur Wiederansiedlung der Europäischen Auster in der Nordsee. Michael Schulz, der Direktor des MARUM (Zentrum für marine Umweltwissenschaften) der Universität Bremen gab einen Überblick über regionale Kooperationen in der Meeresforschung und betonte die „große Rolle von Robotik und Digitalisierung in der Erforschung der Tiefsee“.

Meere sind der größte Lebensraum der Erde“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Sie sind vom Klimawandel besonders betroffen, denn sie erwärmen sich, übersäuern, das Meereis in den Polarregionen schmilzt. Wir wollen die Meere schützen. Denn was im Meer passiert, hat direkte Auswirkungen auf unser Leben an Land. Dafür nutzen wir Erkenntnisse aus der Forschung. Das Alfred-Wegener-Institut trägt wesentlich dazu bei, über den Lebensraum Meer zu informieren und die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen. Besonders beeindruckt mich, dass das Institut großen Wert auf die Arbeit mit der jüngeren Generation legt. Herzlichen Dank für dieses Engagement!“

Senatorin Eva Quante-Brandt betonte: „Das Land Bremen ist einer der größten Meeresforschungsstandorte in Deutschland. An der Universität sowie den außeruniversitären Instituten wie Helmholtz-Zentren, Leibniz- und Max-Planck-Instituten wird auf international höchstem Niveau geforscht. Die engen Kooperationen bilden die Grundlage des Erfolgs. Sie sind auch wichtig, um Konzepte für die großen Herausforderungen zu entwickeln. Denn die Meereswissenschaft ist einer der großen forschungspolitischen Bereiche, in denen sich die Zukunft der kommenden Generationen entscheidet. Die Veränderungen der Atmosphäre und der Meeresumwelt werden an den Küsten zu tiefgreifenden Veränderungen führen, bedingt durch einen Anstieg des Meeresspiegels. Auch Schadstoffbelastung und Verschmutzung durch Plastik sowie die Überfischung der Meere nehmen stetig zu. Bremer Meeresforschung ist vielseitig: Geografisch deckt sie den gesamten Bereich von den Polen zu den Tropen ab sowie die Lebensräume von den Küsten bis zum offenen Ozean und der Tiefsee.“

AWI-Direktorin Antje Boetius: „Die Bremer und Bremerhavener Hochschulen, Forschungsinstitute und Museen sind in der Region eng vernetzt mit den oft maritim geprägten Unternehmen, wenn es darum geht, sich über die Entwicklung der Region und den Zustand und die Zukunft der Küsten, Meere und Polarregionen auszutauschen. Wir teilen unser Wissen und diskutieren in verschiedenen Kreisen – auch mit der Politik - darüber, wie sich Klimawandel und Verschmutzung der Umwelt bekämpfen lassen. Das ist für uns Forscher wichtig, so ein interessiertes, kommunikatives und aktives Umfeld vorzufinden.“

Ministerin Karliczek und Senatorin Quante-Brandt ließen sich im NMR-Labor (Nuclear Magnetic Resonance) zeigen, wie sich die Fitness von Meerestieren bestimmen lässt. Im Kernspinresonanz-Tomographen im NMR-Labor werden Meeresorganismen genau unter die Lupe genommen. Hier untersuchen die Forschenden, wie Tiere auf den Klimawandel reagieren, etwa auf eine Veränderung der Temperatur oder des Sauerstoff-Gehalts im Wasser. Diese Umweltvariablen können sie im Tomographen simulieren und die Stoffwechselreaktion der Organismen darauf beobachten. Das hochleistungsfähige Gerät ermöglicht Blicke tief ins Innere der Tiere – bei Fischen sogar ins Gehirn.

Zum Abschluss des Besuchs im AWI erhielten die beiden Ministerinnen spannende Einblicke in das Schulprojekt HighSea. Das ist ein in Deutschland einmaliges Unterrichtsprojekt, in dem es darum geht, Kinder für Naturwissenschaften zu begeistern. Es nimmt in jedem Jahr 22 Schülerinnen und Schüler auf, die im Laufe ihrer letzten drei Schuljahre an zwei Tagen pro Woche im Alfred-Wegener-Institut lernen, experimentieren und sich auf das Abitur vorbereiten. Das Besondere daran: Die Fächergrenzen zwischen Biologie, Chemie, Mathematik und Englisch sind in diesen Stunden weitgehend aufgelöst.