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Schutz vor Hitze

Brauner Labrador mit heraushängender Zunge
Foto: Kyle Mesdag auf unsplash
Eine Pause im Schatten tut gut, wenn es heiß ist.

Unsere Sommer werden nicht nur gefühlt heißer und trockener, auch die Daten zum menschengemachten Klimawandel bestätigen diese Wahrnehmung.
Wir müssen uns also darauf einstellen, in den kommenden Jahren sowohl mit heißeren Temperaturen als auch mit länger andauernden Trockenzeiten zurechtzukommen.

Nicht nur wir Menschen sind Sommerhitze und Trockenperioden ausgesetzt. Unsere Haustiere und die Wildtiere sind ebenfalls betroffen.

Was sollten und können wir also für Haus- und Wildtiere tun?

Tabelle, die zeigt, wie stark sich ein Auto schon nach wenigen Minuten aufheizt
Foto: vitaler-hund.de
Tier im Auto lassen? Keine gute Idee! Die rote Felder bedeuten: Lebensgefahr! Gelbe Felder: Auch hier sind die Temperaturen schon nicht mehr angenehm.
  • Wasser
    Stellen Sie immer ausreichend frisches Wasser bereit. Aber auch unabhängig von den Temperaturen muss Haustieren immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Das gilt auch auf Reisen. Trinkbrunnen animieren etwas trinkfaule Tiere zum Trinken. Achten Sie bitte auf ausreichende Hygiene.
  • Platz im Schatten
    Egal ob Hund, Katze, Vogel… das Tier muss die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurückziehen zu können. Im Schatten unter Bäumen ist es angenehmer kühl, als im Schatten unter einem Sonnenschirm.
  • Niemals allein im Auto lassen
    Ein Auto heizt sich bereits bei verhältnismäßig angenehmen Außentemperaturen schnell auf und kann für ein dort eingesperrtes Tier zur tödlichen Falle werden. Schon bei 20°C Außentemperatur liegen die Temperaturen im Inneren des Autos schnell im für Mensch und Tier lebensgefährlichen Bereich.
  • Kleine Portionen füttern
    Viele Tiere fressen bei starker Hitze lieber kleine Portionen. Dies ist völlig normal und trägt auch zur geringen Belastung des Kreislaufs bei.
  • Nassfutter
    Besonders etwas trinkfaule Katzen freuen sich bei warmen Temperaturen über mit Wasser angereichertes Nassfutter. So nehmen sie gerne Flüssigkeit zu sich. Tiere, die Gemüse und Obst fressen, freuen sich über Gurken und Melonen, denn diese enthalten viel Wasser. Informieren Sie sich, welches Futter für welche Tierart verträglich ist.
  • Gassi-Zeiten anpassen
    Der Spaziergang mit dem Hund sollte nicht in den heißen mittags- und frühen Nachmittagsstunden stattfinden. Spaziergänge früh morgens und abends schonen den Kreislauf von Mensch und Hund. Besser sind unbefestigte Wege, denn Asphalt und Steine können sich stark aufheizen und die Pfoten verbrennen.
  • Alles etwas ruhiger angehen
    An heißen Tagen sollte dem Tier keine hohe Leistung abverlangt werden. Besser sind entspannte Spaziergänge, bei denen das Tier das Tempo selbst wählen kann. Junge, unerfahrene Tiere sollten aber davor geschützt werden, sich zu "übernehmen". Ruhige Konzentrationsspiele sind besser, als wildes Rennen.
  • Ein Bad nehmen
    Hunde, aber auch Vögel, freuen sich über die Möglichkeit ein kühlendes Bad nehmen zu dürfen. Aber Vorsicht: gerade übermütige Hunde können, wenn sie im Wasser spielen, unbemerkt so viel Wasser aufnehmen, dass es zu einer sogenannten Wasserintoxikation kommen kann – diese stellt einen absoluten Notfall dar! Auch abgestandene Pfützen oder Tümpel sollten wegen einer möglichen Keimbelastung gemieden werden.
  • Nicht zu kalt
    Bitte verzichten Sie darauf, ihrem Tier Liegeplätze mit Kühlpäckchen anzubieten. Diese sehr kalten Plätze können Blasenentzündungen begünstigen. Besser sind nasse Handtücher oder schattige Plätze, die noch zusätzlich mit aufgehängten nassen Handtüchern gekühlt werden können.
  • Erste Hilfe bei Hitzschlag
    Informieren Sie sich rechtzeitig über Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzschlag und Sonnenstich. Ihr Tierarzt / Ihre Tierärztin helfen Ihnen hier weiter.
  • Weitere Tipps für den Garten
    Lesen Sie auch die folgenden Tipps zum Schutz von Wildtieren. Diese schützen gleichermaßen auch im Garten laufende Haustiere.
Ein Hochteich mit Holzumfassung
Foto: Hartmut Giessler / ccnull.de
Ins Wasser gefallene Tiere kommen hier nicht mehr alleine raus. Ausstiegshilfen gibt es von einfach bis aufwendig und sind schnell montiert.
  • Trinkstellen
    Bieten Sie in Ihrem Garten Trinkstellen für Tiere an. Dies kann ein flacher Gartenteich, eine Vogeltränke oder ein mit Wasser gefüllter Blumenuntersetzer sein. Hoch angebrachte Vogeltränken schützen Vögel vor Katzen. Auf dem Boden stehende Tränken können auch von Igeln und anderen Säugetieren genutzt werden. Wichtig ist immer, dass die Tränken flach sind, damit kleine Tiere nicht darin ertrinken können. Legen Sie gerne auch einen Stein in die Tränke, der teilweise aus dem Wasser ragt. So können auch Insekten an das Wasser gelangen, ohne hineinzufallen. Achten Sie bitte immer auch auf eine ausreichende Hygiene.
  • Regentonnen abdecken
    Durstige Tiere versuchen auch an das Wasser in Regentonnen zu gelangen. Halten Sie Regentonnen, wann immer möglich, verschlossen. Wenn sie offenstehen, hilft ein langer Stock hineingefallenen Tieren beim Ausstieg.
  • Pools sichern
    Damit durstige Tiere nicht im Pool ertrinken, richten Sie bitte eine Ausstiegshilfe für Tiere ein. Diese kann fertig gekauft werden, es kann aber auch ein langes Brett als Ausstiegshilfe angebracht werden. Wichtig ist, dass dieses nicht verrutschen kann.
  • Keller- und Lichtschächte sichern
    Auf der Suche nach Kühle und Schatten gelangen Wildtiere oft in Keller- und Lichtschächte. Sichern Sie diese Orte von Vornherein vor dem Eindringen von Tieren. Schaffen Sie Ausstiegsmöglichkeiten aus Kellerschächten, z. B. durch ein raues Brett auf der Treppe oder zusätzliche Stufen aus Steinen.
  • Versteckmöglichkeiten schaffen
    Schaffen Sie schattige Versteckmöglichkeiten für Wildtiere. Dies können z. B. schattige Gebüsche, Hecken, oder Steinhaufen sein. Eine naturnahe Gartengestaltung bietet diese oft von ganz allein.
  • Nistkästen klug platzieren
    Nistkästen sollten niemals in die pralle Sonne gehängt werden. Ideal ist ein Platz der morgens sonnig und ab dem Vormittag schattig liegt. Diese Plätze finden sich auf der Ostseite. Im Zweifel wählen Sie lieber einen zu schattigen Platz aus. Nistkästen aus Holzbeton haben eine bessere Isolationswirkung als Kästen aus Holz.