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Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Bremer Qaurtieren

REGIONALE FACHKRÄFTE FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

Die Corona-Pandemie hat die sozialen Problemlagen vieler Familien verschärft. Die vielfach nachgewiesenen Belastungen von Familien wirken sich besonders negativ auf Kinder und Jugendliche aus, insbesondere aus strukturell benachteiligten Familien. Im Rahmen des ersten Kinder-Corona-Gipfels im Juni 2021 präsentierten verschieden Bremer Expertinnen und Experten die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich schlug sich die hohe Belastung etwa seit Anfang des Jahres 2021 in einer starken Zunahme an Anfragen für ambulante Therapien und Klinikbehandlungen nieder. Deutlich wurde eine Zunahme von psychosomatischen Beschwerden, Zwangs- und Angststörungen, depressiven Symptomen, Essstörungen sowie schweren suizidalen Krisen festgestellt. Außerdem verstärkten sich soziale Ängste, sozialer Rückzug, übermäßiger Medien- und Suchtmittelkonsum sowie schulvermeidendes Verhalten.
Um die seelische Belastung auffangen zu können und auch durch präventive Angebote die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu stärken, wurden – neben bereits bestehenden Angeboten der verschiedenen Ressorts – die „Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ (ReFaps) eingesetzt, die eine niedrigschwellige regionale Anlaufstelle für andere Fachkräfte und Familien bei psychosozialen Fragen sind. Der Fokus liegt auf den strukturell benachteiligten Stadtgebieten. Die ReFaps arbeiten dabei eng mit den Gesundheitsfachkräften in den Quartieren und auch mit den Gesundheitsfachkräften an Schulen zusammen. Durch eine enge Verzahnung mit beiden Projekten können die Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bedarfsbezogen in den Quartieren und Regionen wirken. Zugleich werden die Gesundheitsfachkräfte im Rahmen des neuen Projekts für das Themenfeld der psychischen Gesundheit sensibilisiert und weitergebildet, so dass sie ihrerseits als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vor Ort wirken können.

Was machen die Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Quartieren?
Die ReFaps sind in 5 regionalen Tandems im Land Bremen tätig und verbinden kinderpsychiatrische Expertise mit einer regionalen Quartiersperspektive und bieten niedrigschwellige Beratungs- und Informationsangebote unmittelbar vor Ort an. Dadurch können sie speziell in sozial benachteiligten Quartieren spezifische Bedarfe aufgreifen und auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittene Angebote entwickeln. Dadurch wird zum einen ein fachlich therapeutischer und zum anderen ein niedrigschwelliger, aufsuchender Zugang zu hilfesuchenden Fachkräften und Familien ermöglicht. Auf Belastungsfragen bei Kindern und Jugendlichen und deren Erziehungsberechtigten wird möglichst präventiv reagiert und Bewältigungskompetenzen werden gestärkt. Zudem werden die Fachkräfte vor Ort für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert, um frühzeitig Bedarfe erkennen und Hilfsangebote vermitteln zu können.
Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. und die Kinder- und Jugendpsychiatrie Bremen-Ost übernehmen die Koordination des Vorhabens.

Weitere Informationen finden Sie bei der Landesvereinigung für Gesundheit