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Künstliche Befruchtung - Medizinisch unterstützte Fortpflanzung

Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 10 bis 15 % der Ehepaare ungewollt kinderlos sind. In rund 40 % der Fälle liegen die Ursachen hierfür beim Mann, in etwa 45 % bei der Frau. In etwa 30 % sind die Ursachen bei beiden zu finden. In rund 15 % der Fälle schließlich bleibt unklar, welches der Grund der Fortpflanzungsunfähigkeit ist. Diese „Unfruchtbarkeit“ besteht jedoch bei einem Teil der Paare nur über einen bestimmten Zeitraum. Unfruchtbarkeit wird unterschiedlich definiert: Manche verstehen darunter einen Zeitraum von mindestens einem, andere einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren, in dem Paare ungewollt kinderlos bleiben. „Lebenslang“ unfruchtbar sind nur etwa 3 % der Paare.

Diese Zahlen zeigen, dass es sich bei der ungewollten Kinderlosigkeit keineswegs um ein „randständiges“ Problem handelt, das womöglich vernachlässigt werden könnte. Nach Aussagen von Fortpflanzungsmedizinern nimmt die Zahl der Männer und Frauen, die zur Fortpflanzung auf natürlichem Wege nicht in der Lage sind, weiter zu. Ungewollte Kinderlosigkeit wird von den Betroffenen häufig als schwere Belastung erlebt. Soweit sich die Medizin daran macht, den an ihrer Kinderlosigkeit Leidenden zu helfen, erwächst ihr damit eine große und verantwortungsvolle Aufgabe.

Methoden medizinisch unterstützter Fortpflanzung
Beratung und zugelassene Praxen

Link zum bundesweiten IVF-Register:
http://www.deutsches-ivf-register.de/

Methoden künstl. Befruchtung

So verschiedenartig im konkreten Fall die Ursachen sein können, die die Zeugung eines Kindes verhindern, so vielfältige Methoden hat die Medizin in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt, um diesen Störungen zu begegnen. Fast alle Behandlungen mit Methoden medizinisch unterstützter Fortpflanzung bedürfen einer zusätzlichen hormonellen Behandlung.

Insemination
Beruht die Kinderlosigkeit des Paares auf der Zeugungsunfähigkeit des Mannes, kann der Arzt versuchen, diesem Paar durch eine Insemination zu helfen. Der Samen des Mannes wird speziell aufbereitet und mittels eines Kunststoffkatheters zum Zeitpunkt des Eisprungs in die Scheide der Frau eingebracht. Die Insemination ist medizinisch gesehen eine relativ wenig aufwendige Behandlung. Dazu ist keine Narkose notwendig und die Behandlung kann ambulant durchgeführt werden.

Erweist eine Untersuchung des Samens jedoch, dass der Mann unfruchtbar ist (Infertilität), könnte der Arzt dennoch bei der Erfüllung des Kinderwunsches dieses Paares helfen, wenn er hierzu das Sperma eines anderen Mannes, des Samenspenders, benutzen würde (heterologe Insemination). Diese Methode wird schon seit etlichen Jahrzehnten praktiziert. In den USA sollen jährlich etwa 20.000 Kinder nach heterologer Insemination geboren werden. Genaue Zahlen für Deutschland liegen nicht vor. Schätzungen gehen jedoch von bisher insgesamt etwa 40.000 Geburten aus. Jährlich kommen vermutlich 2.000 weitere hinzu.

In-vitro-Fertilisation (IVF)
Liegt der Grund für die Kinderlosigkeit des Paares darin, dass wegen mechanischer Hindernisse, insbesondere, weil die Frau an einem medizinisch nicht behebbaren Verschluss der Eileiter leidet, die Samenzellen des Mannes nicht bis zu den Eizellen vordringen können, bietet sich an, eine homologe In-vitro-Fertilisation durchzuführen.

Bei ihr werden in vitro, das heißt im Reagenzglas, der Samen des Ehemannes und die Eizellen, die der Frau entnommen wurden, zusammengeführt. Die Entnahme der Eizellen durch den Arzt kann entweder operativ während einer (unter Narkose vorgenommenen) Bauchhöhlenspiegelung oder mittels Ultraschall kontrollierter Punktion der Eierstöcke durch die Scheide vorgenommen werden.

In Deutschland wird die IVF bei jährlich etwa 30.000 Ehepaaren angewandt. Bei der IVF werden die Samen- und Eizellen im Reagenzglas zusammengebracht.

Mikroinjektion (MI) und Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Bei diesem Verfahren wird ein Spermium ausgewählt, das mit einer hauchdünnen Pipette in eine Eizelle gespritzt wird. Die Auswahl von Eizelle und Samenzelle trifft hier nicht mehr die Natur, sondern der Mensch. Der genetisch entscheidende Abschnitt der Befruchtungskaskade verläuft in einem natürlichen Prozess. Eine häufig verwendete Technik der Mikroinjektion ist die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Dabei wird ein Spermium unter mikroskopischer Kontrolle in das Zytoplasma der Eizelle injiziert.

Die Mikroinjektion ist auch bei Männern anwendbar, die im Sperma keine geeigneten Samenzellen haben. Diese können durch eine Biopsie aus dem Hoden entnommen werden.

In jedem Fall dürfen nach dem geltendem Embryonenschutzgesetz (vgl. § 1 Abs. 1 Nr. 3 EschG) höchstens drei Embryonen je Zyklus auf die Frau übertragen werden.

Beratung und zugelassene Praxen

Beratung

pro famila Bremen
Beratungszentrum
Hollerallee 24 in 28209 Bremen
Tel 0421/340 60 30; Fax 0421/340 60 35
Beratungstermine können telefonisch vereinbart werden:
Mo - Fr 9.00 - 12.30 Uhr und Mo, Di, Do 14.00 - 17.00 Uhr

pro familia Beratungsstelle Bremen-Nord
Weserstr. 35 in 28757 Bremen
Tel 0421/65 43 33; Fax 0421/65 55 43
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pro familia Beratungsstelle Bremerhaven
Berliner Platz 1a in 27570 Bremerhaven
Tel 0471/287 22 ; Fax 0471/256 63
Telefonzeiten für Terminvereinbarungen:
Di, Mi und Fr 9.00 - 13.00 Uhr und Mo und Do 15.00 - 19.00 Uhr

http://www.profamiliabremen.de

zugelassene Praxen

DIAKO - Bremer Zentrum für Fortpflanzungsmedizin
Dr. med. Drost / Prof. Dr. Schmidt
Gröpelinger Heerstr. 406-408
Tel.: 0421 / 6102-1201Fax: 0421 / 6102-1229
Email: info@icsi.de
http://www.icsi.de/

Kinderwunsch Bremen
Tanja Finger, Dr. med. Achim von Stutterheim und Dr. Med. Christoph Grewe
Emmastr. 220
28213 Bremen
Telefon: 0421 / 22 49-10
Fax: 0421 / 22 49-122
Email: info@kinderwunschbremen.de
http://www.kinderwunschbremen.de/

Dr. Ute Bock-Steinweg
Am Markt 11
28195 Bremen
Tel.: 0421 / 35 52 62
Fax: 0421 / 33 79 002