Elf Mitglieder hat die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz im November in den neuen Bremer Betroffenenbeirat Istanbul-Konvention (B*BIK) berufen. Der erste Betroffenenbeirat deutschlandweit hat damit nach vier Jahren seine Amtszeit beendet. Die Senatorin dankt den abberufenen Mitgliedern, die ihre Zeit und ihre Erfahrung in den Dienst eines gemeinsamen Ziels gestellt haben: Das Recht auf ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung.
Alle Mitglieder im B*BIK sind Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt.
Sie setzen sich mit ihrer Expertise ein gegen Gewalt gegen Frauen*:
Sie beraten die Verwaltung für bessere Schutz und Hilfeangebote. Denn Gewalt ist keine Privatsache, sie geht uns alle an.
Sie informieren und sensibilisieren. Denn Gewalt ist niemals die Schuld der Betroffenen: die Scham muss die Seite wechseln.
Sie geben Betroffenen eine Stimme. Denn nichts sollte über sie hinweg entschieden werden, Betroffene sollen mitreden.
Der B*BIK hat 2021 - 2025 wichtige Maßnahmen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Land Bremen sowie in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven erfolgreich begleitet: Jeden fachlichen Schwerpunkt am jährlichen Runden Tisch Istanbul-Konvention hat das Gremium aus der Betroffenenperspektive betrachtet und kommentiert. Seine Hinweise waren richtungsweisend für viele Maßnahmen des Bremer Landesaktionsplans. Die Stellungnahmen des B*BIK stellen ein Qualitätsmerkmal dar, indem sie Gradmesser sind dafür, wie bedarfsgerecht das Schutz- und Hilfe Angebot ist und wie passgenau die Vorhaben zur Prävention tatsächlich. Auch Fachkräfte können nur erahnen, was es für die Lebensrealitäten der Betroffenen bedeutet, Gewalt zu erfahren, Schutz zu suchen und sich ein neues Leben aufzubauen.
Die Stimme der Betroffenen ist maßgeblich, um Gewalt an Frauen* wirksam zu bekämpfen. Der neue B*BIK soll in den nächsten vier Jahren erreichen, dass die Maßnahmen in der Fortschreibung des Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention an den Bedarfen betroffener Menschen ausgerichtet sind.
Aktuelles über den B*BIK und den Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention auf www.bremen-sagt-nein.de
*geschlechtsspezifische Gewalt betrifft auch queere, trans- oder nicht-binäre Personen.